Good Practice Beispiele
Hier finden Sie praktische Vorschläge, wie digitale Beteiligungsportale verbessert werden können, veranschaulicht durch Good Practice Beispielen aus vielen verschiedenen Ländern.
Was sind digitale Beteiligungsportale?
Online-Beteiligungsportale werden immer beliebter, vor allem im Vergleich zu anderen analogen und digitalen Beteiligungsformaten (Billert & Peters 2021: 365). In den Portalen werden alle Aktivitäten an einem Ort gebündelt und Bürger*innen können sich mithilfe verschiedener Informations- und Kommunikationstechnologien einbringen. Die Portale sind dabei meist auf eine langfristige Nutzung angelegt (Maetzel 2023: 5; Viale Pereira et al. 2017, zitiert nach Billert & Peters 2021: 365). Die digitalen Beteiligungsportale haben den Vorteil, dass Bürger*innen schneller relevante Dokumente und Informationen finden und die Sichtbarkeit von Beteiligungsprozessen insgesamt verbessert wird. Darüber hinaus können durch Online-Beteiligungsportale gemeinsame Standards in der administrativen und technischen Betreuung eingeführt und die Transparenz erhöht werden, da Beteiligungsprozesse auch rückwirkend nachvollzogen werden können. Durch die Portale können so mehrjährige Planungsprozesse durchgeführt, gespeichert und transparent gestaltet werden, sodass Bürger*innen auch zu einem späteren Zeitpunkt in das Verfahren einsteigen können (Lots* o.J.: 11; Kuder 2020: 4).
Darüber hinaus ermöglichen Online-Partizipationsplattformen die Ansprache unterschiedlicher Zielgruppen durch barrierefreies Design wie Mehrsprachigkeit der Website, Verwendung einfacher Sprache, anpassbare Textgröße und vieles mehr (Hilkenmeyer et al. 2021). Es ist auch davon auszugehen, dass sich mehr Menschen beteiligen und die Qualität der Kommentare und Stellungnahmen steigt, wenn die Portale benutzerfreundlich gestaltet sind und der Prozess und die Projektergebnisse auf dem Portal transparent kommuniziert werden (Leitner & Sachs 2017: 46; citizenlab 2021: 16). Für die Behörden erleichtern die Portale außerdem die Zusammenführung und Weiterverarbeitung der Daten.
Neben kostenpflichtigen Online-Beteiligungsportalen, die von externen Dienstleistern umgesetzt werden, gibt es auch Portale, die von den Behörden selbst gehostet werden und auf kostenloser Open-Source-Software basieren (Pietsch 2023: 56; Pakleppa et al. 2023: 8). Gemeinwohlorientierten Akteur*innen wie Kommunen und zivilgesellschaftliche Organisationen ist daher zu empfehlen unentgeltliche Open-Source-Tools zu nutzen (Maetzel 2023: 5). Diese ermöglichen auch das kostenlose Nutzen und die Weiterentwicklung des Quellcodes (Maetzel 2021). Außerdem ermöglicht Open-Source-Software mehr Freiheiten und Kontrolle in Bezug auf den Datenschutz (Maetzel 2023: 5).